Wir waren auf der Comic Con

Und das, obwohl wir uns überhaupt nicht mit Comics auskennen, niemals Star Wars gesehen haben und uns Cosplay primär als Zeitvertreib Japan-affiner Jugendlicher erschien.*

Aber die Comic Con fand nun mal direkt vor der Haustür statt und ein Blick über den eigenen Tellerrand kann ja nie schaden, also erwarben wir frühzeitig Tickets. Zum Glück, wie sich später herausstellte, denn die Tagestickets waren dann doch recht weit im Vorfeld ausverkauft.

Am Samstag machten wir uns also auf gen Westfalenhalle. Auf Capes, Masken oder Pokemon-Onesies hatten wir verzichtet. Der Großteil der anderen Besucher ebenfalls. Trotzdem gab es mehr als genug kostümierte Leute zu sehen. Und einige von ihnen erkannten wir** sogar, trotz unseres Banausentums. Sehr zu meiner Freude sah ich sogar ein paar Maxes und Chloes (#pricefield! <3) aus meinem neuen Lieblingsspiel Life Is Strange. Ansonsten gab es alle erdenklichen Kostüme in allen erdenklichen Detail- und Perfektionsgraden: Stormtrooper, Luke Skywalkers, Ghostbusters, Pokemons, Manga-Charaktere, Captain Americas, Two Broke Girls, Batmans, Jokers, Game-Of-Thrones-Menschen, Spidermans, Dr. Whos, Marty McFlys … und jede Menge Zombies. (Wie ebensolche fühlten wir uns nach ein paar Stunden des Herumschlenderns übrigens auch.) Außerdem einige völlig wahnsinnige, riesige, aufwendige, phantasievolle Kostüme, die ihren TrägerInnen vermutlich ein eigens darauf ausgerichtetes Fitnessprogramm abverlangen.

Neben allerhand Ständen mit Comics, Schwertern (ein für uns nicht nachvollziehbares Mysterium – siehe „Fragen“), Retro-Computerspielen, mehr oder weniger nerdigen T-Shirts, Action- und Sammelfiguren, Postern, Autogrammkarten, Cosplay-Zubehör und noch vielen für uns uninteressanten Dingen mehr gab es noch photo opportunities mit K.I.T.T. und dem DeLorean aus Zurück in die Zukunft, umgeben von Marty und Doc in fotofreundlicher Wachsform. Außerdem eine Wrestling-Vorführung mit harten Kerlen in engen, knappen Höschen, die Julia aka isitfiction bei Instagram wunderschön eingefangen hat:

this event is surreal. #wrestlerkniebeugen #firstgcc

Ein von Julia (@isitfiction) gepostetes Video am


Leider waren wir selbst von der Fülle an Eindrücken so überfordert, daß wir es vor lauter „Krass, guck mal da!“, „Wuah, was ist DAS denn?“ und „Da ist gerade ein Dinosaurier vorbeigelaufen!“ kaum geschafft haben, auch mal auf den Kamera-Auslöser zu drücken. Die mickrige Ausbeute dessen, was ich geknipst habe, seht Ihr unten. Aber vorher haben wir noch ein paar Fragen loszuwerden, für deren Beantwortung wir sehr dankbar wären:

  1. Wir haben keinen einzigen Superman gesehen. Was ist da los? Ist Superman uncool?
  2. Legt man sich als Cosplayer auf ein Kostüm fest, oder hat man ganz viele im Repertoire und entscheidet dann morgens, ob man sich eher nach Zombie oder nach Catwoman fühlt?
  3. Wo zur Hölle lagert man diese teilweise riesigen Kostüme und Zubehör?
  4. Warum kauft man sich Schwerter? Was ist so toll daran, sich Waffen übers Kaminsims (wahrscheinlicher: übers Sofa) zu hängen?
  5. Was machen Cosplayer mit Allergie gegen Weichmacher? (So viele Masken! Wir bekamen schon von der Vorstellung Pickel. (Na gut, wir haben einfach eh immer welche.))
  6. Wieviel sexueller Fetisch steckt da drin? Teilweise fühlten wir uns wie aufm CSD – nur vielleicht mit etwas weniger Lack und Leder und dafür etwas mehr Elbenöhrchen.
  7. Wie käme man wohl an, würde man sich als Pippi Langstrumpf verkleiden? Oder Schlumpf?
  8. Kann man sich in einem Stormtrooper-Kostüm eigentlich hinsetzen?
  9. Wie wird man Cosplay-Star? Wie steigt man vom „normalen“ Cosplayer zum Star auf?
  10. Sollen wir nächstes Jahr wieder hingehen?

* Die ersten beiden Dinge sind immer noch wahr – beim letzten Punkt ließen wir uns schnell eines Besseren belehren. Zwar waren die meisten der Cosplayer vermutlich schon so zwischen 15 und 25, aber insgesamt gab es alte und junge und dicke und dünne und nicht-behinderte und behinderte und männliche und weibliche und alles dazwischen. Das war toll.

** Also ich. Aber nett wie ich bin, habe ich Diana selbstverständlich an meinen Erkenntnissen teilhaben lassen.

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